Thursday, December 5, 2013

Interview & Review: Vidunder

INTERVIEW:



REVIEW: Vidunder - s/t
Album Artwork

"Fuck yeah, der nächste große Wurf aus dem 70ies Rock-
Exportland #1 Schweden", denkt man sich, wenn man die 
Platte das erste mal auf den Teller legt. Bei den ersten
Durchläufen denkt man sofort an Graveyard, Witchcraft und co., deren Einfluss natürlich absolut unbestreitbar. Aber je länger man die Platte hört, desto mehr fällt einem die Eigenständigkeit der Jungs aus Örebro auf. Die ersten 3 Songs fliegen einem sprichwörtlich um die Ohren: treibende Drums , rifflastige Gitarren (die man sich doch an der einen oder anderen Stelle wenigstens ein klein wenig verzerrter wünscht) und ein eingäniger Gesang hinterlassen sofort einen bleibenden Eindruck. Vor allem "Into Her Grave" lässt sich hier als Song besonders hervorheben, der, nebenbei gesagt, das Potenzial besitzt, zu einem Szene-"Hit" zu werden. Erst danach offenbaren VIDUNDER ihre ganzen Songwriting Qualitäten: ein ruhiges, düsteres Stück, "Threefold", durchzogen von rhythmischen Finessen, folgt auf dem Fuße. Gänsehaut Stimmung! Danach drücken die Jungs gleich wieder ordentlich aufs Tempo. "Summand och Bortglömd" entpuppt sich als, an manchen Stellen an MC5 und andere Detroit Größen erinnernde, Garage-Rock Nummer. Der erste von drei Songs auf der Platte, der schwedische Lyrics hat, daher werden die meisten von uns über die genaue Bedeutung dieser Nummer wahrscheinlich nur mutmaßen können. Die Band hat uns in einem Interview allerdings den Hinweis gegeben, dass sie zu vielen ihrer Songs von Natur und Literatur inspiriert wurden.

Auf Seite 2 angekommen geht die muntere Achterbahnfahrt weiter. Während "Asmodeus" rockt als gäbe es kein Morgen, wird man bei "Beware the Moon" sofort wieder zurück auf die Couch geholt. Unglaublich gefühlvoller Song, der sich, wie vieles auf dem Album, nicht gleich beim ersten Mal durchhören offenbart. Selbiges gilt für "Fire", der allerdings etwas geradliniger daherkommt als sein Vorgänger. "Threat From The Underground" ist wieder deutlich intensiver, besonders der geniale Mittelteil des Songs haut einen jedes mal wieder aus den Socken. Super Rhythm Section, gepaart mit Garagenriffs. "Your Ghost" startet atmosphärisch und entwickelt sich dann recht bald zu einer schnellen, variationsreichen Rock-Nummer, die VIDUNDER im letzten Song des Albums hervorragend auf den Punkt bringen: 70ies Rock, interessantes Songwriting, mal düster, mal kompromisslos und mit dem richtigen Gespür für langsame, gefühlvolle Stücke. 

Listen to Them:


http://vidunderband.com

by Res Fitzgerald and Flozi